Verkauft
Im Jahre 1759 verlegte James Delamain seinen Wohnsitz von Irland nach Jarnac, von wo es seinen Vorfahren Nicolas Delamain einst nach Großbritannien verschlagen hatte.
Vielleicht stammt daher das "Feeling" für den Geschmack der Briten - jedenfalls stellt Delamain seit 1762 (damals noch unter dem Namen "Ranson & Delamain") Cognacs her, die durch ihre helle Farbe und elegante Trockenheit auffallen. Auf der Insel wird diese "aristokratische" Note seit jeher geschätzt, und so leistet sich Delamain in Fortführung der alten Tradition auch heute noch den Luxus, keinen Cognac anzubieten, der kürzer als 25 Jahre in alten, kaum Farbe und Tannin abgebenden Fässern gelagert wurde (also schön "pale" bleiben).
Der berühmte Jahrgang 1914 war bekanntlich sehr gut und sehr ergiebig, und zusammen mit Hine stellt Delamain die Oberklasse der 14er dar. Ferrand, Hine, Croizet und einige mehr hatten diesen Jahrgang im Sortiment. So wie auch bei Croizet ist dies eine ältere Abfüllung aus den späten 60ern, denn niemand bei klarem Verstand würde so etwas heute pur abfüllen: Die alten Jahrgänge werden normalerweise nur zur Abrundung von Cuvées verwendet.
Aber was soll's - die brauchten einfach alle das schnelle Geld, und heute sind solche alten Jahrgänge sehr selten. Demzufolge liegen sie preislich i.d.R. bei 2500 Euro aufwärts - Ferrand 2500 bis über 3000, Delamain ab 1800 in schlechtem Zustand bis 3000 und mehr.
Das ist viel Geld, aber Sie, ja, SIE, sind ein Glückspilz: Ich biete diesen Delamain günstiger an, denn habe die Flasche auch realativ günstig ergattert. Außerdem will ich sie nicht jahrelang in das Lager stellen, denn so alte Flaschen werden mit der Zeit nicht besser. Die Spitzenpreise von über 3000 sind ohnehin eher spekulativ!
Die Flasche stammt aus der nummerierten ersten Serie von nur wenigen hundert Flaschen (ein Fass) und ist in extrem guten Zustand: Der Füllstand ist wie neu (finden man nach 60 Jahren in der Flasche eigentlich nie), und nur in der Folie ist oben ein kleiner Riss (Bild 2).