Wenn es für den Cognac-Enthusiasten so etwas wie die "blaue Mauritius" gibt, dann sehe ich (neben sehr alten Jahrgängen vom Ende des 18. Jahrhunderts) nur zwei Aspiranten: Den Hardy Perfection aus der ersten Serie (mit zwei Gläsern und einer Lithographie) und den Frapin Cuvée Rabelais in dieser Ur-Version aus den 70er-Jahren.
Warum? Nun, viele Cognacs nennen sich "selten" oder "exklusiv", aber Auflagen von 4-stelliger Höhe, die zudem immer wieder erscheinen, sind nicht wirklich rar. Selbst vom Hennessy Timeless (der inzwischen die 10.000-EUR-Marke überspringt), wurden 2000 Exemplare gefertigt. Beim Auktionshaus Wermuth in der Schweiz können Sie leicht den "Cuvée F. Rabelais" in einer alten Auktion online finden (wichtig: die ERSTE Ausgabe) - taxiert auf 10.000-20.000 Franken schon vor einigen Jahren.
Très vieille Grande Champagne, 1er cru du Cognac, pré-Phylloxera; Cuvée von ca. 1860/1870 (aus der Traube Folle Blanche) aus der Zeit vor der Reblauskatastrophe. Dieser Cognac kommt in einer speziellen Kristall-Karaffe (Royal de Sèvre) mit vergoldetem Handgriff und Fuss aus Bronze mit 24-Karat Vergoldung.
Die Flasche stammt aus der ersten Serie "Cuvée F. Rabelais" des Hauses Frapin. Es folgten Jahre später noch zwei Varianten in Form einer Uhr (bzw. mit einer auf der Flasche angedeuteten Uhr). Die Mutter des französischen Schriftstellers Rabelais gehörte zur Familie Frapin - daher der Name.
Wir bieten aktuell die Nr. 135 aus der Auflage von nur 330 Exemplaren (die Nummer steht auf dem kleinen Messingschild). Dieses Exemplar hat eine bewegte Geschichte: Es wurde von einem wohlhabenden Briten in Italien erworben (daher die italienische Zollbanderole) und dann nach England exportiert (nun kam noch der englische Zollaufkleber dazu).
Übrigens: Das Teil wiegt gefühlte zwei Zentner, obwohl es "nur" etwas über drei Kilo sind - immerhin wiegt die leere Flasche also 2300 Gramm. Das nenne ich Qualität! Zur Zeit weltweit nur bei uns zu kaufen (Stand 14.2.2012). Ich gehe davon aus, nie wieder ein Exemplar zu bekommen.