Jahrgang 1925, 45%, Héritage Gaston Briand. Einer der besten Cognacs aller Zeiten! Füllstand sehr gut, bestens gelagert (siehe Foto 2).
Wir liefern hier die Abfüllung aus den 80er Jahren - eine unübertroffene Qualität! Der aktuelle Héritage (silbergraue Box) kostet inzwischen im Handel über 2000 EUR und bis zu 2500 Euro (und damit mehr als der Paradis, der ja eigentlich fast identisch sein soll) - eine seltsame Preispolitik, aber für Sie die Chance, eine der allerletzten "echten" Flaschen zu bekommen. Übrigens ist das Etikett fast dentisch mit dem des damaligen "Paradis", das sich nur durch den Zusatz "Le Paradis" unterscheidet.
An dieser Stelle muss ich mal etwas loswerden: Immer wieder erzählen mir Kunden, dass sie in den 80ern oder frühen 90ern in der Charente waren und Ragnaud-Sabourin besuchten. Ich selbst war dort einige Jahre später, aber auch mir fiel auf, wie unglaublich gastfreundlich die Cognac-Produzenten dort sind, wenn man Interesse an ihrer Arbeit zeigt. Auch mir bot man den besten Cognac des Hauses an (bei Aubineau).
Nun die Pointe: Jeder der mal bei Sabourin zu Gast war, kaufte am Ende dort einige Flaschen gegen Bares (nachdem er sich vorher durch das ganze Sortiment geschlürft hatte). Oft waren es nicht nur einige Flaschen: Ich bekam schon mal 12 Flaschen Paradis aus dieser Zeit angeboten von jemandem, der auch dort zu Gast gewesen war. Man kann schätzen, dass man vor Ort für vielleicht 200-300 DM (damals natürlich in Francs) einen Héritage oder Paradis bekam. Für die Gastgeber war das steuerfreies, schnelles Geld, und klamm waren die damls alle! Dass sie damit das Erbe der Vorfahren für einen Spottpreis verschleuderten, hatte sie aber nicht bedacht: Diese Fässer aus der Zeit zwischen 1900 und 1925 sind ja nicht endlos im Keller. Als um das Jahr 2000 herum plötzlich die neureichen Russen jeden Preis für alten Cognac bezahlten und die Preise durch die Decke gingen, waren die Keller mehr oder weniger leer.
Erst füllte man immer jüngere Brände ab (merkt ja niemand), und dann wurde die Preise kräftig erhöht: Heute kostet ein 0,5-Liter-Paradis schon etwa 1200 Euro, aber ich will nicht wissen, was da in der Flasche ist - ich vermute, es ist irgend ein mittelmäßiger Cognac um die 30-35 Jahre herum. Schon die mittelalten Sorten wie Fontvieille und Florilege schmecken ja nicht mehr sonderlich gut. Pointe: Um überhaupt noch guten Cognac zu bekommen, muss man Flaschen aus der Zeit VOR 2000 bekommen, oder man muss großes Glück haben ***
Aber nun zu unserer Flasche:
"With its shining bronze color and diaphanous veils appearing when it moves in the glass, this cognac beholds perfect brilliance. It attacks the nose frankly, dominated by an extremely complex "rancio" allowing it to reach the level of the greatest eau-de-vie . Then it must be given time to rise to subtlety and again strength every second while maintaining its elegance. Its solid taste quickly blooms into suave, refined and bewitching roundness. The latter are bountiful and constantly change, transforming every instant into a new pleasure. The balance is perfect, between the nose and the mouth, between the soil and the wood, age and strength. A sublime cognac one keeps for exceptional and precious occasions. It is necessary to taste it once, knowing that great things are costly..."
***Auch Herr Paczensky war ja in vielen Häusern zu Gast und süffelte sich gratis durch die feinsten Keller. Nur einmal ging das schief: Bei Lhéraud flog er achtkant aus dem Haus, als er nach Gratis-Cognac-vom-Feinsten fragte.